Auszug aus der Festschrift
"50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rüdigheim 22. - 24. Juni 1984"
von Dr. Alfred Schneider, Amöneburg

Zur Geschichte des Feuerlöschwesens in Rüdigheim

Im Kreis Kirchhain, der im Jahre 1932 aufgelöst und mit dem Kreise Marburg bereinigt wurde, gab es bereits vor diesem Zeitpunkt einzelne Freiwillige Feuerwehren. So war diejenige in Amöneburg 1927 gegründet und 1930 folgten die Wehren in Schweinsberg, Mardorf und Kirchhain.

 
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Rüdigheim erfolgt am Dienstag nach Pfingsten 1933 (06.06.1933), als sich eine Anzahl junger Männer im Gasthaus Schmitt zusammenfand um die Feuerwehr ins Leben rief; dieser schlossen sich bald weitere Mitglieder an. Ihre Namen seien in alphabetischer Reihenfolge mitgeteilt; es waren:
 
Franz Biecker
Heinrich Biecker
Josef Biecker (Andrese)
Josef Biecker (Hagemanns)
Karl Biecker
Peter Biecker
Josef Bornträger
Pius Bornträger
August Dörr
Wilhelm Emmerich
Franz Hill
Johannes Höck
Josef Kappel
Alois Lauer
Eduard Mengel
Linus Mengel
Josef Pawlaczik
Rudolf Pawlaczik
Josef Riehl
Peter Schmitt
Karl Schneider
Josef Schraub
Eduard Tiemann
Wilhelm Wachtel
 
Ortsbrandmeister wurde Karl Schneider, dessen Stellvertreter Josef Biecker (Andrese). Als Steiger fungierten Alois Lauer, Josef Pawlaczik und Josef Schraub, während Eduard Tiemann Hornist war. Versammlungslokal wurde die Gastwirtschaft Schmitt.
 
Schon bald nach der Gründung erhielte die junge Wehr auch neuen Uniformen, die von den ortsansässigen Schneidern Eduard Birk und Josef Kappel (später Amöneburg) je zur Hälfte hergestellt wurden.
 
Nun war das Jahr 1933 für Deutschland aber auch ein Jahr politischen Umbruchs. Am 30. Januar 1933 hatten die Nationalsozialisten die Macht übernommen, und in den folgenden Monaten wurde diese konsequent auf alle Lebensbereiche des Volkes ausgedehnt; die Nation wurde „gleichgeschaltet“. So geriet auch die Feuerwehr als uniformierte Organisation in den Dörfern bald unter die Allmacht der neuen Staatsführung und wurde zunehmend als vor- oder paramilitärische Gruppierung ausgerichtet. Grundlage der Wehrübungen bildete nun das Exerzier-Reglement der SA, während die Inhalte der Übungen selbst immer stärker von der Ertüchtigung bestimmt wurden. Am Ende dieser Entwicklung stand die Unterstellung der Feuerwehr unter die Aufsicht der Polizei. Die Ausrichtung der Feuerwehren als militärisch verwendbare Organisation wurde bereits Ende 1933 dadurch verstärkt, dass man auch den zivilen Luftschutz in die Übungen mit einbezog. Am 19. November 1933 wies das preußische Innenministerium den Regierungspräsidenten an, „im Benehmen mit dem Vorsitzenden des Kurhessischen Feuerwehrverbandes“ am 11. und 12. Dezember in Kassel einen Lehrgang über die Aufgaben der Feuerwehr im zivilen Luftschutz durchzuführen und dazu alle Kreisfeuerwehrführer verpflichtend einzuladen. Ähnliche Veranstaltungen wurden im folgenden Jahre auch auf Kreisebene unter dem Vorsitz von Kreisfeuerwehrführer Burk (Wehrshausen) durchgeführt. Dazu trat die Schulung der örtlichen Wehrführer, die beauftragt wurden die von der Regierung geforderten neuen Maßstäbe in ihren Wehren umzusetzen. Aus diesem Grunde trat der bisherige Wehrführer der Rüdigheimer Feuerwehr, Karl Schneider, im Jahre 1935 zurück, musste aber gegenüber der Kreisleitung die Gründe für seinen Schritt ausführlich schriftlich darlegen, wobei naturgemäß andere angeführt wurden. Sein Nachfolger wurde dann Ende 1935 Josef Pawlaczik, der dieses Amt bis zu seinem Kriegseinzug (um 1942) innehatte.
 
Mit dem Jahre 1935 begann auf Kreisebene auch die Ausbildung der örtlichen Feuerwehren im Luftsanitäts- und Entgiftungsdienst. Eine Bestandaufnahme vom 13. Juni 1936 meldet für Rüdigheim 15, für Mardorf und Roßdorf je 20 und für Amöneburg und Niederklein je 25 Ausgebildete. Weiterhin ordnete der Landrat mit Rundschreiben vom 11. November 1937 an, dass sämtliche Feuerwehren auch zur „Beseitigung von Schäden bei Luftangriffen“ zur Verfügung zu stehen hätten.
Die Schulung und Ausbildung der Wehren für den Kriegsfall erfolgte demzufolge schon vor Beginn des Krieges. In die gleiche Richtung weist auch die Bildung sogenannter „Ersatzfeuerwehren“ durch Jugendliche, wohl im Hinblick darauf, dass im Kriegsfalle die Mitglieder der Feuerwehr durch den Einsatz an der Front nicht mehr zur Verfügung stünden. Am 21. September 1938 meldeten Mardorf und Niederklein jeweils 34, Amöneburg 15 und Roßdorf 10 ausgebildete Ersatzfeuerwehrleute, Rüdigheim dagegen noch keinen. Demgegenüber zeigt eine Aufstellung vom 2. Februar 1939, dass die Rüdigheimer Wehr 20 „Kräfte“ umfasste, und zwar „einschließlich aller Ergänzungskräfte, der Frauen- und Jugendabteilung“; weiterhin werden 2 Gasmasken gemeldet. In Niederklein betrug die „mobile Stärke“ derzeit 54, In Amöneburg dagegen 35.
 
Gemäß Verfügung vom 5. Juli 1939 wurde dann angeordnet, dass alle Ersatzfeuerwehren regelmäßige Übungen durchzuführen hätten; auch wurde der Nachweis über vorhandene Motorspritzen und die Menge des „sichergestellten Kraftstoffes“ verlangt. Während aus Rüdigheim eine Fehlanzeige vorliegt, da die Wehr eine Motorspritze noch nicht besaß, meldeten Mardorf und Roßdorf je eine Motorspritze mit 200 bzw. 230 Liter vorhandenen Kraftstoffes.
 
Alle diese Verfügungen und Erhebungen lassen erkenne, wie die Reichsregierung auf den Kriegsfall hinarbeitete, der dann schließlich am 1. September 1939 Wirklichkeit wurde; Verlauf und Ausmaß dieses Krieges sind hinreichend bekannt; ebenso die verheerenden Folgen, die vor allem die Städte und Industriegebiete Deutschlands in grausamer Hörte trafen.
 
Im Einsatzplan für die Feuerwehren aus dem Jahre 1942 zeigt, dass im Falle eines Luftangriffes auf Marburg alle Wehren im Umkreis von 15 km Entfernung zum Hilfseinsatz verpflichtet waren. Dazu gehörte zum Beispiel auch die Roßdorfer Wehr, die sich auch einer Mitteilung vom 13. März 1943 im „Hilfsfalle“ nach Schweinsberg zu wenden hatte, da dort Lastwagen zum Transport der Motorspritze zur Verfügung standen; Roßdorf hatte derzeit nur einen Ackerschlepper.
 
Die Luftangriffe erfassten aber auch bald die Dörfer, so dass auch hier Schutzmaßnahmen angeordnet wurden. Überall wurden Keller und Unterstellräume zu Luftschutzbunkern umfunktioniert und mit der Beschriftung „Luftschutzraum … Personen“ versehen. Jeder Haushalt erhielt eine Handlöschpumpe, die jederzeit einsatzbereit sein musste, sowie eine Anzahl Gasmasken. Fehlende Motorspritzen wurden 1943 durch Einheitsspritzen ergänzt, so dass in diesem Jahre auch Rüdigheim eine Tragkraftspritze (Marke DKW) erhielt. Sie ist noch vorhanden. Im selben Jahre hatten vorher zwei Mitglieder der dortigen Wehr, nämlich Franz Hill und Eduard Lang, in Kassel an einem Lehrgang über Luftschutz- und Rettungsmaßnahmen teilnehmen müssen.
 
Über die letzten beiden Kriegsjahre lassen sich dann nur unwesentliche Angaben machen. Der größte Teil der Männer stand im Kriege; viele waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten. Von der bestehenden Ersatzfeuerwehr wurden 17- und zum Teil auch 16-jährige Jugendliche eingezogen; wehrfähige ältere Männer kamen zum Volkssturm. In vielen Orten waren daher Frauen zum Feuerlösch- und Luftschutzdienst verpflichtet.
Als der Krieg durch den Einzug der Amerikaner in den Morgenstunden des 29. März 1945 für Rüdigheim zu Ende war, hörte auch endlich der Luftschutz- und Rettungsdienst auf; dafür standen jetzt andere Probleme im Vordergrund.
Es sollten einige Jahre dauern, bis die Freiwillige Feuerwehr Rüdigheim wieder neu erstand.
 

Die Freiwillige Feuerwehr seit dem Jahre 1949

Nach mehreren Vorgesprächen über die Wiederbegründung einer Feuerwehr kam es auf Einladung der Gemeindeverwaltung am 3. Dezember 1949 im Gasthaus Schüler zu einer Versammlung, in der die Neubegründung ausführlich diskutiert und festgelegt wurde. Erster Wehrführer oder Ortsbrandmeister wurde August Gehring, der dieses Amt bis 1954 innehatte, Gruppenführer aber Leo und Pius Bieker. Da nun jedoch in dieser Versammlung von der Gemeindeverwaltung ein von ihr bereits genehmigtes Statut zur Bildung einer Pflichtfeuerwehr vorgelegt wurde, ein nicht geringer Teil der erschienenen Teilnehmer aber die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr vorschlug, wurde nach angeregter Diskussion die Versammlung beendet und auf den 7. Dezember vertagt. In dieser, jetzt im Gasthaus Schmitt durchgeführten, Versammlung sprachen sich dann etwa 20 Teilnehmer für eine Freiwillige Feuerwehr, ein weiterer Teil aber für die Pflichtfeuerwehr aus, so dass zunächst nur die gemeinsame Führung einheitlich war. Aber schon wenige Monate später formierte sich dann aus dem Miteinander beider Gruppen eine einheitliche Mannschaft, die sich Freiwillige Feuerwehr nannte.
 
Leider sind wir über die Aktivitäten der ersten Jahre nach der Wiederbegründung nur unvollkommen informiert, da ein Protokollbuch nicht vorliegt; die Wehr führte jedoch in lockerer Regelmäßigkeit ihre Übungen durch und war beispielsweise auch aktiv an der Ausgestaltung der 200-Jahrfeier der Rüdigheimer Kirche im Jahre 1952 beteiligt.
 
Seite 1954 stand die Rüdigheimer Wehr unter der Führung des neuen Ortsbrandmeisters Pius Bieker, in dessen Amtszeit eine Reihe Neuerungen fielen. Sie begannen im Jahre 1957 mit den Planungen zum Neubau eines Feuerwehrgerätehauses, welches dann 1958/59 in der Niederkleiner Straße errichtet wurde. Die Planungen sahen eine bauliche Einbeziehung des im Jahre 1940 hier errichteten Backhauses mit gleichzeitiger Einrichtung von Jugendräumen im Obergeschoss sowie den Anbau eines Schlauchturmes vor; sie lagen in der Hand des Schweinsberger Architekten Karl Kamm.
 
Im August 1958 waren die Bauarbeiten soweit gediehen, dass das neue Gebäude gerichtet werden konnte. Die Mittel zum Neubau wurden einmal von der Gemeinde, nicht zuletzt aber aus Beihilfen der Hessischen Brandversicherung, des Kreises Marburg, aus dem Jugendplan des Landes Hessen und der Kirchengemeinde des Dorfes bereitgestellt.
 
Die feierliche Einweihung erfolgt schließlich am Samstag, dem 1. August 1959, im Beisein zahlreicher Ehrengäste, verbunden mit einem anschließenden Feuerwehrfest am folgenden Tage. Nach der Einweihung traf sich die Gemeinde zu einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal, die von Darbietungen des Gemischten Chores und der Feuerwehrkapelle Rauschenberg umrahmt wurde. Gegen 19.00 Uhr schloss sich dann ein Kommers im Festzelt auf dem Wiesengelände an der Niederkleiner Straße an, in dessen Verlauf verdiente Mitglieder Ehrungen erfuhren.
Zu Ehrenmitgliedern der Feuerwehr wurden ernannt: Bürgermeister Wilhelm Herz und Heinrich Feußner; letzterer hatte bis 1933 die damalige Pflichtfeuerwehr geleitet. Den Rang eines Löschmeisters erhielten dann Heinrich Riehl und Alfons Feußner, während Karl Birk, Alois Dörr, Willi Feußner, Ludwig Hill, Josef Schmitt und Wilhelm Wieber zu Oberfeuerwehrleuten befördert wurden.
 
Der folgende Sonntag, 2. August 1959, begann mit einem Festgottesdienst, an den sich die Schau-Übungen der teilnehmenden Wehren anschlossen. Gegen 13:00 Uhr setzte sich ein Festzug durch die Straßen des Dorfes zum Festgelände in Bewegung, wo diese Veranstaltung ihren Ausklang fand.
 
Schon eineinhalb Monate nach der Einweihung des neuen Gebäudes musste die Wehr zum Großeinsatz ausrücken, als im Unterdorf die Scheunen- und Stallgebäude auf dem Hofe von Peter Herz niederbrannten und ein Schaden von fast 100.000 DM entstand. Mit im Einsatz waren neun Wehren aus benachbarten Orten, unter ihnen auch zwei Züge der Marburger Feuerwehr, so dass ein Übergreifen des Feuers auf die engangebauten Nachbargebäude verhindert werden konnte.
 
Ende Juli 1962 erhielt die Rüdigheimer Wehr endlich eine neue Tragkraftspritze (TS 8), zu deren Übergabe auch der Kreisbrandinspektor Köster (Wetter) erschien. Vorher hatten die Feuerwehrmänner im Dorf eine Sammlung durchgeführt, die 1600 DM einbrachte, so dass schließlich auch ein Anhänger zum Transport (TSA) hinzukommen konnte.
 
Einen weiteren Höhepunkt bildete das Bezirksfeuerwehrfest des Wehrbereiches VII, welches die Rüdigheimer Wehr am 31. Juli und 1. August 1965 ausrichtete. Auch diese Veranstaltung begann mit einem Kommers im Festzelt an der Niederkleiner Straße, an dessen Gestaltung auch der MGV Rüdigheim beteiligt war. Daneben konnten Ortbrandmeister Bieker und Bürgermeister Herz zahlreiche Gäste, unter ihnen Vertreter benachbarter Wehren, willkommen heißen.
 
Am Sonntagvormittag stand um 9:30 Uhr eine Einsatzübung auf dem Programm, deren Aufgabe darin bestand, einen Brand in der Scheune eines Gehöftes zu bekämpfen. Vorgeschrieben waren dabei neben der Lageerfassung und Brandbekämpfung der Einsatz von 4 Schlauchlängen, die Rettung des Viehs und eine wirksame Brandbekämpfung, was durch den Brandstellenleiter Georg Müller (Amöneburg) festgesetzt worden war. Als Schiedsrichter fungierten Ludwig Ebinger und Konrad Preiß aus Wittelsberg sowie Konrad Siebert aus Kirchhain.
Den Abschluss des Tages bildete nach dem Festzug um 13:00 Uhr ein fröhlicher Ausklang am Festgelände.
 
Im Jahre 1966 legte der bisherige Ortsbrandmeister Pius Bieker sein Amt nieder; ihm folgt von 1966-1968 Alfons Feußner und von 1968-1971 Heinrich Riehl. Seit dieser Zeit führte die Feuerwehr erstmals Protokolle zu den jährlich stattfindenden Generalversammlungen, so dass wir über die weitere Entwicklung relativ gut informiert sind. So wird für 1971 die Anschaffung einer Heusonde mitgeteilt; im selben Jahre wurde Helmut Feußner neuer Wehrführer. Am 28. Februar 1972 erfolge die Gründung einer Jugendfeuerwehr mit 20 Mitgliedern, deren Leitung Rudolf Dörr übernahm; dessen Stellvertreter wurde Helmut Brand. Gegen Jahresende 1972 fand erstmals eine Übung des inzwischen neugegründeten Stadtverbandes Amöneburg statt, an der die Wehren aller Stadtteile sich beteiligten. In der Generalversammlung am 25. Januar 1974 konnte Wehrführer Feußner zahlreiche Ehrungen für 40- bzw. 25-jährige Wehrzugehörigkeit vornehmen. Eine Urkunde für 40jährige Mitgliedschaft erhielten Josef Bieker, Karl Bieker, Wilhelm Emmerich und Eduard Tiemann; für 25-jährige Mitgliedschaft Karl Birk, Willi Feußner, Wilhelm Wieber, Heinrich Riehl, Alfons Feußner, Ludwig Hill, Josef Schmitt, Alfred Schäfer, Heinrich Feußner und Ludwig Herz. Im selben Jahre ist wieder von der Anschaffung von Feuerwehranzügen und neun Schläuchen die Rede.
 
Auch in der Generalversammlung vom 15. Januar 1975 wurden Ehrungen und Beförderungen vorgenommen. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Linus Mengel und Alois Lauer geehrt, zu Oberfeuerwehrmänner Wigbert Riehl, Gunthard Mengel, Ulrich Birk und Norbert Herz, zum Hauptfeuerwehrmann, Helmut Brand befördert. Weiterhin erhielten Willi Feußner, Karl Birk, Alfred Schäfer und Wilhelm Wieber die Ernennung zu Löschmeistern.
 
Ein Höhepunkt in der Geschichte der Wehr bildete dann im November 1975 die Übergabe des längst fälligen Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF); bisher hatte die TS 8 mittels Traktors transportier werden müssen. Die Indienststellung des neuen Fahrzeuges wurde ein der am 31. Januar 1976 stattgefunden Generalversammlung ausführlich gewürdigt; gleichzeitig wurden weitere Beförderungen ausgesprochen, nämlich Ludwig Hill zum Löschmeister sowie Erwin Feußner, Hubert Boland, Reinhard Böttner und Gerhard Herz zu Oberfeuerwehrmännern.
 
Auch das folgende Jahr zeigte weitere Aktivitäten. Neben der Teilnahme am Kreisfeuerwehrfest in Cappel beteiligte sich die Wehr an den Feuerwehrfesten in Schönbach und Rauschenberg, erreichte weiterhin bei den Stadtmeisterschaften den 1. und 2. Platz und bei Pokalwettkämpfen in der 1. Wettkampfgruppe einen respektablen 3. Rang. Außerdem konnte auch die Jugendfeuerwehr seit ihrem Bestehen stolze Erfolge aufweisen. Beim Kreisfeierwehrtag vom 18. bis 20. Juni 1976 erwarben 5 Teilnehmer die Leistungsspange; daneben konnten die Jugendlichen nicht nur zweimal die Kreismeisterhaft, sondern einmal auch den 4. Platz in der Hessenmeisterschaft erringen. Die Leistungsentwicklung der Jugendgruppe war auch in den folgenden Jahren stets nach oben gerichtet; sie fand sich bei den jährlichen Wettkämpfen immer unter den ersten fünf Rängen.
 
In der Generalversammlung vom 22. Januar 1977 wurde erstmals über eine Erweiterung des Feuerwehrhauses diskutiert, um neben dem bestehenden Geräteraum auch einen Schulungs- bzw. Unterrichtsraum einzurichten. Diese Vorstellungen nahmen dann im Jahre darauf konkrete Formen an, so dass die Stadtverwaltung nach erstellter Bauplanung die Umbauarbeiten durchführte. Die Übergabe der neuen Einrichtung geschah mit März 1979. Seit diesem Zeitpunkt besteht das Gebäude (Treffpunkt-Feuerwehr) im Untergeschoss aus Räumlichkeiten für die Feuerwehr mit Schlauchturm, einem Sprechzimmer für den Ortsvorsteher mit der Bücherei der Kirchengemeinde und im Obergeschoss aus einem Jugend- oder Versammlungsraum mit angegliederter Küche sowie den notwendigen Toilettenanlagen.
 
Mit dem Jahre 1978 schied der bisherige Wehrführer Helmut Feußner aus seinem Amt; sein Nachfolger wurde der Leiter der Jugendfeuerwehr Helmut Brand, dessen Position von Gunthard Mengel eingenommen wurde.
 
Seit dem Jahre 1982 besitzt die Rüdigheimer Feuerwehr auch eine Standarte, die am 17. Juli 1982 durch Schulpfarrer Johannes Theil in einem feierlichen Gottesdienst geweiht wurde. Sie trägt als Motiv die Rüdigheimer Kirche.
 
Vom 22. bis 24 Juni 1984 feierte die Rüdigheimer Wehr ihr 50-jähriges Bestehen – freilich ein Jahr verspätet-, aber immer noch Grund genug, sich der Aktivitäten derer zu erinnern, die diese Wehr zu dem gemacht haben, was sie heute ist.
 
Wünschen wir daher den Rüdigheimer Feuerwehrmännern für die Zukunft, dass sie in ihrem freiwilligen Dienst am Nächsten das beibehalten, was sie als Grundsatz auf Ihre Fahne geheftet haben:

Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr.